content-security-policy: font-src 'self'; Ansgar - Apostel des Nordens | Ev.-Luth. Kirchengemeinde Lokstedt

Ansgar  ( ca. 801 - 865 )

Ein Jahrhundert nach Bonifatius wirkte Ansgar in Nordeuropa. Er wurde um 801, möglicherweise aber auch noch früher, in der französischen Picardie geboren, trat als junger Mensch ins Kloster ein, zunächst im französischen Corbie, ab 823 in Corvey (Westfalen), wurde dort zum Missionar ausgebildet und dann beauftragt, in Nordeuropa das Evangelium von Jesus Christus zu verbreiten und neue Kirchen zu gründen.

Ausgerüstet mit sächsischen Sprachkenntnissen und getrieben von einer religiösen Vision aus der Jugend begann er seine Mission, die auf der Arbeit nordenglischer Mönche - unter ihnen ein gewisser Wilbrod - aus der Zeit um 700 aufbauen konnte.

Die königliche Unterstützung half ihm wenig bei der teilweise lebensgefährlichen Mission in Dänemark. Erfolgreicher war Ansgar ab 829 in Schweden und wurde dafür zum Erzbischof für ganz Nordeuropa mit Sitz in Hamburg und Bremen ernannt. Weil die Arbeit durch Wikingerüberfälle, Plünderungen und Brandschatzungen erschwert wurde, floh Ansgar nach Hamburg und dann, als die Wikinger 845 Hamburg plünderten, nach Bremen.

Später konnte er, zum päpstlichen Legaten ernannt, die Missionsarbeit in Skandinavien wieder aufnehmen und baute die erste dänische Kirche in Haithabu bei Schleswig. Im Alter glaubte Ansgar, dass die Kirche Christi nun bei den Dänen und Schweden etabliert sei und Pfarrer ohne Hinderung ihren Ruf ausüben könnten. Die Realität sah anders aus, denn nur in drei Dörfern, einem schwedischen und zwei dänischen, hatte das Christentum Fuß fassen können. Möglicherweise war die Einrichtung eines skandinavischen Erzbistums aber die entscheidende Plattform, auf der langsam eine christliche Gemeinde heranwachsen konnte.

Daneben war Ansgar politisch und sozial tätig als Berater von Kaisern und Königen, als Bremer Bischof errichtete er Spitäler, kaufte Gefangene frei und setzte sich für die Abschaffung des Sklavenhandels ein.

Sein Leben wurde von seinem Gefährten und Nachfolger Rimbert in der Vita sancti Ansgari aufgezeichnet und darin wegen der vielen Rückschläge in der Missionstätigkeit als Maryrium gedeutet. Rimbert beschrieb Ansgar als Mönch in seinem Herzen, als Apostel in seinem Wirken: „Er wollte den Blinden Auge, den Lahmen Fuß, den Armen ein wahrer Vater sein."

Ansgar steht für die Überlieferung des Glaubens nach Nordelbien, für wagemutige Mission, Engagement für Gewaltlosigkeit und Diakonie und für die rechtliche Festigung der Kirche. Die Erinnerung an Ansgar ruft die Kirchen des Nordens zu ökumenischer Verbundenheit auf.